Singen, Genießen und auch ein bisschen Wandern:
Neue Wege geht die Sängervereinigung Gleiberg, die anlässlich der Feiern zum 140-jährigen Bestehen am Samstag bei herrlichem Wetter ihre erste Weinwanderung ausrichtete und dabei ganz offensichtlich den Geschmack zahlreicher Zeitgenossen getroffen hat. Die 1. Wettenberger Weinwanderung stand unter dem Motto „Laufen und Lauschen – Chorgesang bewegt: drei Chöre – vier Weine“. Neben dem Chor der Sängervereinigung traten im weiteren Verlauf der Veranstaltung der Männerchor Concordia aus Altenvers sowie der Chor Cantelo aus Weipoltshausen auf.
Eröffnet wurde die Tour auf der Burg Gleiberg, wo der Vorsitzende der Sängervereinigung, Georg Schlierbach, die vielen Sänger und nicht minder zahlreichen Gäste begrüßte. Ehrenbürgermeister Gerhard Schmidt übermittelte ein Grußwort namens des Gleibergvereins. Den musikalischen Startschuss gab der Chor der Sängervereinigung mit dem Gleiberg-Lied, anschließend folgte der irische Segen „Möge die Straße uns zusammenführen“. Anschließend wanderte der Tross in die Ortsmitte von Gleiberg; dort erfreute der Männerchor Concordia mit „Barbara Ann“ (Beach Boys) und „Crazy Little Thing Called Love“ (Queen). Praktisch im Dauereinsatz befand sich dabei Chorleiter Andreas Stein. Den Gästen und auch den Sängern wurde an den einzelnen Stationen Wein – etwa ein trockener Riesling – eingeschenkt und ein dazu passender Imbiss gereicht. Im weiteren Verlauf der Wanderung, bei der auch der Chor aus Weipoltshausen („Have A Nice Day“, „Lollipop“, „Heimweh“) auftrat, wurden auch themenbezogene Lieder kredenzt: „Aus der Traube in die Tonne, aus der Tonne in das Fass“, oder „Ich weiß ein Fass in einem tiefen Keller, gefüllt mit wunderbarem Wein“. Nicht fehlen durften natürlich das „Chianti-Lied“ von Gerhard Winkler und „Griechischer Wein“ von Udo Jürgens.
An den Stationen wurden die Gäste nicht nur verköstigt und durch den Chorgesang glänzend unterhalten, sondern von Georg Schlierbach mit Wissenwertem, unter anderem zu Gebäuden und der Geschichte der Sängervereinigung Gleiberg, versorgt. Zum Abschluss dieser Wanderung, die mehr einem gemütlichen Spaziergang glich, stand noch ein Besuch des Tages der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Krofdorf-Gleiberg auf dem Programm. Das war ein schöner Abschluss einer gelungenen Veranstaltung, bei der alle Beteiligten, Sänger und Zuhörer gleichermaßen, auf ihre Kosten kamen.
Quelle: Gießener Allgemeine vom 26.08.2019
Sängervereinigung Gleiberg feiert 140-jähriges Bestehen (04.09.2019)
Zwischen Tradition und Zukunft bewegt sich der Chor. Welche bewährten Pfade sie nicht verlassen und welche neuen Wege sie einschließen, verriet der Vorsitzende Georg Schlierbach im Gespräch.
KROFDORF-GLEIBERG – „Neue Wege gehen, ohne die bewährten Pfade zu verlassen“ – nach diesem Motto handelt die Sängervereinigung Gleiberg, die in diesem Jahr ihr 140-jähriges Bestehen begeht. Für die Feierlichkeiten suchten sich die 35 aktiven Sänger jedoch keine typische Bühne, sondern eine Weinwanderung aus.
„Wir wollten einfach mal etwas anderes, um auch einen größeren Kreis anzusprechen. Eben die Menschen, die gar nichts mit Chorgesang am Hut haben, wollten wir ansprechen“, erklärte Georg Schlierbach, Vorsitzender des Vereins. Und der Erfolg gibt ihnen recht: Rund 200 Teilnehmer, darunter auch zwei Gastchöre, sind der Einladung Ende August zur ersten Wettenberger Weinwanderung mit Chorgesang gefolgt – und gleich drei neue Sänger wurden für die wöchentlichen Proben (montags, 20 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus) gefunden. Gesungen und den Wein verköstigt, wurde dabei an Orten, die nahe mit der Geschichte des Vereins verbunden sind. Auf der Gleiburg etwa veranstaltete einst der Vorgänger des Chores, der Männerchor „Hermanus“, seine traditionellen Sängerfeste. Weiter ging es vorbei an der Katharinenkirche zur Torstraße, wo einst die Gaststätte „Zum schwarzen Walfisch“ war und eben jener Männerchor 1879 gegründet wurde. Danach verließ man den Ortskern, besichtigte die Landschaft um die Burg und schloss die Wanderung auf dem Schulhof der Grundschule in Krofdorf-Gleiberg. „Dort gibt es einen hervorragenden Klang“, fügt Schlierbach hinzu. Die Lieder wurden zudem immer der jeweiligen Station beziehungsweise dem Wein angepasst. „Die drei Stunden unterwegs waren toll, da waren sich alle einig. Ob wir so etwas wiederholen, werden wir sicherlich überlegen. Wir hatten einiges zu tun, auch wenn es Spaß gemacht hat.“
Solch kreative Idee werde der Verein aber weiterhin anbieten, um auch immer wieder neue Sänger für sich zu gewinnen. „Im Gespräch zu bleiben, ist alles“, weiß der 43-Jährige. Um auch schon die Kleinen für die Musik zu begeistern, arbeitet der Chor eng mit dem Nachwuchs des Ortes zusammen, hat seit einigen Jahren nicht nur die Patenschaft für den Grundschulchor inne, sondern Chorleiter Andreas Stein leitet daneben die Chor AGs in den Kitas. Auch die Musik im Verein wird immer jünger. „Traditionelles gibt es auch, aber aktuelle Pop und Rock-Lieder werden immer mehr.“
Für dieses Jahr sind keine größeren Auftritte mehr geplant, weshalb es ein guter Augenblick sei, neu einzusteigen. 2020 stehen bisher zwei Auftritte an: Zum 50. Jubiläum der Gesamtschule Gleiberger Land und ein Benefizkonzert gemeinsam mit Nora Schmidt für Koupéla, mit dieser Stadt in Burkina Faso ist Wettenbergs Partnergemeinde Grigny verschwistert. „Unser Ziel ist es, uns ständig weiterzuentwickeln und zu begeistern. Wir sind recht hoffnungsvoll so erfolgreich zu bleiben.“
Quelle: Gießener Anzeiger vom 04.09.2019