Gießener Allgemeine vom 18. Dezember 2012:
„Haltet durch, dann halte ich auch durch…“
Rund 120 Gäste waren in die evangelische Margarethenkirche in Krofdorf gekommen, und am Schluss des Konzertes, als ihm der Vorsitzende Georg Schlierbach als äußeres Zeichen des Dankes einen Blumenstrauß überreichte, kam eben dieser Spruch über die Lippen des Dirigenten, verbunden mit dem unverwechselbaren, schelmischen Grinsen.
Die Chemie stimmt zwischen Dirigent und Chor, wie in einer harmonischen Beziehung. Kaum ein Chorleiter war länger bei den Gleibergern – wohl nur der leider verstorbene Albin Drescher. Der leitete den Chor zwei Jahrzehnte lang. Hinter den flotten Sprüchen und dem kecken Auftreten des schwäbischen Energiebündels – der diesmal übrigens nicht, wie beim 10-jährigen vor fünf Jahren, in den schwarzen Lackschuhen des Vorsitzenden auftreten musste, weil er seine eigenen Treter vergessen hatte und Turnschuhe dem feierlichen Anlass nicht so ganz gerecht geworden wäre – verbirgt sich mehr. Andreas Stein gilt als ambitioniert, versiert und vor allem ideenreich. Er motiviert immer wieder aufs Neue und gepaart mit seinem locker und ungezwungen wirkenden Stil reißt er die Sängerinnen und Sänger immer wieder neu mit, bescheinigte ihm Georg Schlierbach. Er war und bleibt ein Glücksfall für den Gleiberger Chor. Seit 1. Juni 1997 führte er mit seiner nach außen hin unbekümmert wirkenden Art, aber mit Disziplin und Erfahrung den damals schwächelnden Chor wieder zu neuen Höhen. Chorprojekte, neues Liedgut und moderne Chorliteratur brachten frischen Wind in die Reihen der Aktiven: Neue Sangeswillige fanden den Weg ins »Tempelchen«, wo regelmäßig geprobt wird. Mit einem verjüngten Vorstand ging es voran.
Verein geht mit der Zeit
Vor allem ging man mit der Zeit, öffnete sich, und so entstand vor drei Jahren das Projekt mit den beiden Krofdorf-Gleiberger Kindertagesstätten Finkenweg und »Schatzkiste« Da übt Andreas Stein einmal in der Woche mit den Kindern. Wenn er mit seiner Klampfe auf einem kleinen Stuhl Platz nimmt und in Augenhöhe mit den Drei- bis Sechsjährigen Lieder einübt, dann kleben die Kleinen regelrecht an seinen Lippen. Diese Begeisterung wurde sichtbar und vor allem hörbar währen des Konzertes. »Hört der Engel Lieder« lautete das Motto, und die Chor-AGs der beiden KiTas eröffneten engelsgleich mit den Liedern »Morgen, Kinder wird’s was geben«, »Winterkinder« und »In der Weihnachtsbäckerei«, das Konzert. Zur Programmvielfalt trug auch der Chor »Stimmen 2001« aus Ehringshausen bei. Der Kontakt kam durch Georg Schlierbach zustande, denn er und die Chorleiterin Anja Nell-Fay kennen sich aus der Zeit gemeinsamen Studiums.
Bevor man sängerisch an die Dill wechselte, erfreuten die Gastgeber zunächst mit »Der Herr ist mein Hirte«, »Burdon down« und »Kwaheri«, einer Art Abschiedslied. Die Stimmen aus Ehringshausen überzeugten mit »Do you hear what I hear«, »I have a Dream« und »I do it my way«. Den ersten Teil beschlossen beide Chöre in einem gemeinsamen Auftritt mit »Uyingcwele Baba«. »Hört der Engel Lieder«, »Heilige Nacht« und »Freuet euch all«, folgten von der Sängervereinigung Gleiberg. »Stimmen 2001« hatten im weiteren Repertoire ihres Auftritts, »Feliz Navidad«, »Shine my candlelight«, »We are not alone« und ihr Lieblingslied, »Geh unter der Gnade«. Das ansprechende, stimmungsvolle und in die vorweihnachtliche Adventszeit passende, mit Begeisterung aufgenommenem Konzert endete in einem weiteren gemeinsamen Auftritt beider Chöre und dem Stück »Halleluja«.